"Jetzt weiß ich, warum mir der Ort Fremantle bekannt vorkommt: Dort ist das Grab von Bon Scott, dem ehemaligen Sänger von AC/DC. Da musst du unbedingt hin und ein Foto machen, deine Onkels sind riesige Fans von ihm!"
"Franzi, fallst hikummst, mach' bitte a Foto und zindt a Kerzn o!"
Also gurd, dann mach' ich des doch. Leichter gesagt als getan, soviel kann ich sagen. Da ich zu Fuß den ganzen Tag unterwegs gewesen wäre, marschierte ich wieder zur Brauerei, um mir ein Fahrrad auszuleihen. By the way: Wenn Joe hier ist, muss ich dort als Dankeschön auch mal ein Bier trinken, sonst traue ich mich dort kein drittes Mal hin. Wie auch immer, nach zwei Kilometern musste ich schon wieder absteigen, weil ich mit der alten, eingängigen Schebern den Berg nicht hochkam. Also doch laufen. Nach einer gefühlten Ewigkeit auf der eisigen High Street habe ich es endlich auf den kleinen Friedhof geschafft und stand auf dem winzigen Areal zwischen lauter Toten. Herrschaftszeit'n, wie um alles in der Welt soll ich hier bitte das Grab von Mr. Scott finden? Hier haben die "Straßen" am Friedhof sogar Namen! Dann versuchen wir eben mal unser Glück, vielleicht versteckt sich hinter irgendeinem Grabstein ja irgendetwas Lebendiges, das mir weiterhelfen kann. Die ersten vier Versuche waren vergebens - wissen die Einheimischen hier wohl nicht mal, dass hier die AC/DC-Legende irgendwo unter der Erde schlummert? Nummer Fünf konnte mir glücklicherweise weiterhelfen und mir zumindest die Richtung verraten, meinte aber gleichzeitig, dass es sehr schwer zu finden sei. Klasse, der weiß wohl nicht, mit wem er es hier zu tun hat. Ich konnte es anschließend selbst kaum glauben, aber nach knapp 1,5 Stunden stand ich zufälligerweise vor dem kleinen Grabstein ... und ein paar Bierdosen, wie berührend. Foto. Kerze. Und jetzt hätte ich bitte gerne einmal den Ausgang vor meiner Nase. So, das war auch schon das Spekakulärste in den vergangenen zwei Tagen. Die restliche Zeit habe ich am Strand oder in irgendwelchen Geschäften verbracht, in denen ich vergebens irgendetwas vernünftiges Langärmliges gesucht habe. Ich bete jetzt einfach mal, dass es im Norden deutlich wärmer ist. Zumindest sind meine restlichen Klamotten wieder sauber. Ok, sagen wir nicht mehr ganz so dreckig. So a Glump, die Waschmaschine. Was mich außerdem noch gefühlte zehn Stunden gekostet hat, war dieser Mist mit der australischen SIM-Karte. An alle, die unter meiner Unfähigkeit leiden mussten: Sorry, ich hab's mal wieder schlicht und einfach nicht gecheckt.
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